Am 14.05.2014 habe ich in der Dominikanerkirche/
Kunsthalle Osnabrück innerhalb des Kunstseminars "Erinnern und Vergessen" unter der Leitung von Ruppe
Koselleck die Kunstausstellung „We, the enemy“ besucht. Eins der dort zu
sehenden Kunstwerke, das „Paranoide Zuhause“ (s. Bild) von Johannes Jensen,
stelle ich nun unter dem Denkmalaspekt vor.
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Quelle: http://www.khm.de/nocache/presse/pressemitteilung/article/3376-emaf-und-khm/nCall/344/ |
Dieses oder ähnliches Vorhaben kann verschiedenste Gründe haben und das
beschriebene Phänomen kann sich an den unterschiedlichsten Orten der Welt
befinden: Zum einen gibt es äußerst wohlhabende Menschen, die ihre Villen
dadurch vor Einbrechern schützen wollen. Für diese Art von Kontrolle könnten
die Scheinwerfer an Jensens Kunstwerk stehen. Zudem fürchten viele um ihre Privatsphäre
und versuchen sich dadurch –vielleicht teilweise sogar unbewusst- von der
Gesamtgesellschaft abzuschneiden. Diese Distanz zu anderen Menschen und der
Umwelt wird im „Paranoide(n) Zuhause“ durch die lange Säule verdeutlicht, auf
der sich der Dodekaeder befindet. Andere fliehen vor Angst in ihre eigene
kleine Welt, da sie alles Unbekannte und Fremde als feindlich interpretieren.
Und wiederum andere leben in Krisengebieten wie z.B. Syrien und sind in
Bürgerkriege verwickelt, in denen Tarnung sowie Verteidigung eine große Rolle
spielen. Letzteres wird durch die zahlreichen Gewehrläufe, die aus kleinen
Löchern des Dodekaeders ragen, dargestellt.
Falls man dieses Kunstwerk als Denkmal ansieht, wird
durch die verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten klar, dass es je nach Standort
auf ein anderes Gedenken ausgerichtet sein könnte oder eine allgemeinere
Aussage über das mögliche extreme Ausmaß von Schutzbedürftigkeit einerseits und
Fremdenfeindlichkeit andererseits beinhalten kann.